Ehrentag des Unkrauts. Jedes Jahr am 28. März sollen Menschen daran erinnert werden, ihr Wissen über Unkräuter zu erweitern und deren Nutzen zu erkennen. Es geht darum, Respekt für die Vielfalt der Pflanzen und ihre Bedeutung im Ökosystem zu fördern.
Wobei die Bezeichnung UNkraut hier ganz und gar nicht passend ist, weshalb die meisten von uns mittlerweile eh schon von BEIkräutern sprechen oder eben von Wildkräutern.
Für mich sind sie ein wesentlicher Teil unseres Lebens, sei es in der Küche, in der Räucherschale oder in der Destille.
Deshalb gibt es in meinem Garten auch keinen Rasenmäherroboter, ich habe ja auch keine Rasen sondern eine Wiese. ;-)
Wildkräuter sind (fast) immer auch Heilkräuter. Die meisten Wildpflanzen enthalten sogar viel mehr Vitamine, Spurenelemente etc. als kultivierte Pflanzen. In der Küche werden die meisten Pflanzen von mir nicht nur als Salate oder in Speisen weiterverarbeitet, sondern auch für Tee- und Gewürzkräutermischungen getrocknet. Einige auch in Öl, Essig oder Alkohol eingelegt, sei es für die Hausapotheke oder zur Herstellung kosmetischer Pflegeprodukte. Die Begeisterung und einen Teil des Wissens über die Einsatzmöglichkeiten der wertvollen Kräuter habe ich vermutlich schon aus meinem ersten Beruf als Pharmaz. kfm. Assistentin mitgenommen. In der Apotheke werden die getrockneten Pflanzenteile (Kraut, Blätter, Blüten, Wurzeln, Rinden, Früchte, Samen) sogar als Teedrogen bezeichnet.
Meine Wildkräuter für die Räucherschale bewahre ich dann meist in einzelnen Dosen auf und mische sie erst vor dem Räuern nach Bedarf. Geräuchert wird bei mir nicht nur zu bestimmten Zwecken, wie beispielsweise zur Raumreinigung, sondern häufig einfach zur Raumbeduftung – da kann keine Duftkerze mithalten. :-)
Für die Destille nutze ich überwiegend frisches bzw. nur leicht angetrocknetes Pflanzmaterial (Brennessel, Schafgarbe, Quendel etc.). Da kommen auch die jungen Blätter oder Nadeln der Bäume (Birke, Lärche) in den Topf. Die Hydrolate, also die Pflanzenwässerchen die beim Destillieren entstehen, verwende ich entweder als Badezusatz, für selbtgerührte Cremen oder direkt als Haut- bzw. Haarpflege und natürlich auch für die Möbelpflege.
Eine weitere ganz wunderbare Verwendungsmöglichkeit der Wildkräuter gibt es außerdem noch: die Verwendung als Färberpflanzen. Experimente dieser Art haben für mich etwas sehr meditatives. Das End-Ergebnis sind meist kleine liebevolle Grußkarten mit individueller Pflanzenfarbe, die einfach Freude macht. Ach, wie freue ich mich schon wieder auf bunte Blüten und kleine Wildbeeren…die eignen sich nämlich auch ganz wunderbar zur Farbgewinnung. ;-)
Alles Liebe,
Birgit

